Hier in den Ortschaften in NSW gibt es immer große, und ich meine wirklich(!) große Grünflächen, meistens mit Spielplätzen, Football-Plätzen, Fußball-Plätzen und das sind echt tolle Orte für Kinder zum herumlaufen, spielen und entdecken. Platz gibt es ja genug hier.

Das Gras erreicht hier niemals 10cm höhe, sondern wird sehr früh schon gemäht, auch wenn dadurch das Gras schneller braun wird. Wiese gibt es auch auf den riesigen Grünflächen gar nicht. Britischer “Rasen” eben.

Hier werden auch fast immer alle auf den Straßen begrüßt, und die Begrüßung ist so gut wie immer ein “How are you doing”, auch in den Geschäften an den Kassen. Auch wenn man darauf wirklich antwortet, was nicht erwartet wird, und man auch zurück fragt, so wird immer darauf zurück geantwortet.

Unser erster Housesit

Wir haben Sydney verlassen und sind nach Bowral aufgebrochen. Es war Sonntag und es wurden Schienenarbeiten an den Wochenenden in NSW (New South Wales) durchgeführt. Es gab einen Bus-Ersatzverkehr. Die Reise war sehr günstig, denn es gibt in NSW die “Opal”-Card, eine Prepaid-Karte die als Fahrschein in allen Öffentlichen Verkehrsmittel gilt, und Sonntags gibt es immer eine günstige Flat-Rate, und unsere Reise war an einem Sonntag. Das erste mal Aufladen der Karte machten wir natürlich am Flughafen in Sydney. Obwohl wir das bei einem Schalter, also bei einer lebenden Person machten, wurde uns nicht gesagt, dass am Weg vom Flughafen in die Stadt auf die Karte ein Mindestbetrag aufgeladen werden muss. Wir hatten natürlich zu wenig aufgeladen, und mussten noch vor unserer ersten Fahrt die Karte weiter aufladen. Die ca. zwei Stunden Fahrt nach Bowral wird auch mit der Karte abgegolten.

Angekommen geht es mit dem ganzen Gepäck Richtung Haus. Wir haben uns nie mit den Besitzern getroffen oder uns mit ihnen per Videochat ausgetauscht, somit kennen sie weder uns noch wir sie. Sie sind auch nicht mehr anwesend bei unserer Ankunft. Nach dem längeren Fußweg werden wir von den zwei Hunden (Pax und Cinta) bellend erwartet. Da sie ja doch nicht so klein sind, sie uns nicht kennen, und wir gerade dabei sind in ihr Revier “einzubrechen”, entsteht doch auch kurz ein mulmiges Gefühl. Die beiden sind aber nur froh, endlich wieder jemanden zum bespringen und knuddeln zu haben, und lassen uns problemlos zu sich herein.

Der Frühling begrüßt uns auch schon, wenn auch noch einige Bäume und Sträucher blätterlos sind, so treiben auf den anderen schon schöne Blüten. 

Es ist wettermäßig etwas kälter als in Sydney, wir sind ja jetzt in den “Southern Highlands”, und darum haben wir in Sydney noch warme Outdoor-Unterwäsche für die Kinder gekauft. Das hat sich jedenfalls bewährt. Es gibt hier einen offenen Kamin und einen kleinen (teuren) Gaskonvektor-Ofen (den wir bitte sparsam verwenden sollen). Ein wenig Holz ist noch da vom Winter (es hat nicht mehr ganz gereicht für die Woche), aber es gehört auch noch gehackt. Der Kamin ist zwar kuschelig jedoch nur direkt davor. Die Bauweise lässt die Wärme leider nicht an den Seiten oder Wänden speichern, geschweige denn warm werden, und so geht die Wärme nur nach vorne. Die etwas weiter entfernten Zimmer bleiben so, naja kühl zwinker

Die Besitzer des Hauses waren echt unglaublich nett. Sie hatten uns erlaubt wirklich alles zu verwenden was wir benötigen, selbst die Kleidung von ihnen und den Kindern durften wir uns ausborgen.

Mit den Hunden geht es täglich auf eine dieser großen Grünflächen zum Ballspielen. 

Danach geht es in das Haus zurück zum streicheln und spielen

 In einem kurzen unbeaufsichtigten Moment wurde von unserer Tochter das Makeup der Bewohnerin entdeckt. Da sie keine Ahnung von Makeup hatte, denn wir verwenden keines, und dachte, dies ist Kinder-Makeup, hat sie es voll drauf los für sich verwendet. Dies endete in einem heulen und in einem “verschönerten” Badezimmer. Es war ein gut haltendes Makeup…

Auf dem Weg zum einkaufen auf die Hauptstrasse entdecken wir Mary Poppins und einen Bioladen. Den haben wir aber gemieden, da er gegen Vegetarismus und gegen Veganismus Werbung macht (Weston Price Stiftung).

Das macht aber nichts, denn auch in den Supermärkten, die alle sehr groß sind, gibt es einiges an Bio-Waren. Meist sind diese sogar günstiger als konventionelle Ware. Wir wollten auch Tempeh kaufen, haben aber keinen “richtigen” Tempeh entdeckt, sehr wohl aber zwei auch sehr gute Varianten.

Was auch wirklich toll ist, dass es in den großen Supermärkten auch immer gratis Obst für die Kinder gibt.

In den 8 Tagen in denen wir in Bowral waren, bekamen wir auch Besuch von einem Papageien-Pärchen auf unserem Balkon. Die waren echt entzückend.

Es gab in Bowral auch einen Laden mit lauter Fan-Sachen aus Serien, auch aus wirklich schon alten Serien, und der war echt verblüffend. Wo die das alles her haben, und noch dazu in so einem kleinen Dorf.

Zum Abschied aus dem netten, am Ende doch schon etwas wärmeren Bowral, haben uns noch zwei Figuren aus dem Laden verabschiedet.

Wir haben die Besitzer unseres House Sits leider nie getroffen und hoffen, dass auch für sie alles passte. Der Mann hatte jedoch am Tag nach deren Rückkehr einen schweren Unfall, wäre beinahe gestorben und liegt jetzt für Monate im Krankenhaus. Schrecklich! Wie wünschen uns sehr, dass diese 4 köpfige Familie sehr schnell wieder zusammen sein kann!