Ich denke einige von uns haben diesen Satz in ihrem Leben schon einmal gehört. Was ist aber die Aussage von diesen Worten? Warum sollte man das müssen?

Zeitabläufe

Also da gibt es anscheinend vorgegebene Richtlinien an die man sich halten muss. Du musst als

  • Baby (Säugling)
    so bald wie möglich durchschlafen
    nicht schreien und dafür bekommst du einen „Beruhigungssauger“ (Schnuller)
    dich in einem Kinderwagen wohlfühlen
    mit spätestens 6 Monaten aufhören zu stillen, denn es ist Kuhmilchnahrungszeit
  • Kleinkind
    gut wachsen
    ab 1 Jahr die Kindertagesstätte/Kindergarten als dein neues zweites Zuhause annehmen
    nicht zu anhänglich sein
  • Kind
    dich auf die Schule freuen, dafür bekommst du auch deine Schultüte
    dich mit Gleichaltrigen vergleichen und beurteilen lassen
    deine Individualität hinten anstellen – die gehört in die spärliche Freizeit
  • Jugendliche/r
    deine Sexualität unterdrücken
    bis du 18 Jahre alt bist daran arbeiten braver Wirtschaftssklave zu werden
    dich erwachsen „benehmen“

F.S.K.

Die „Freiwillige Selbstkontrolle“, die im öffentlichen Raum bindend ist – ist, äh, sehr freiwillig. Es hat mich schon immer interessiert, wer denn diese Klassifikationen vornimmt. Kommt ein nackter Busen vor, dann ist der Film ab 16 Jahren freigegeben, ist der Film voll mit Waffen und wird wie verrückt geschossen, dann ist er ab 0/6 Jahren.

Überhaupt stimmt mich das ganze sehr komisch, denn was muss passieren, dass man z.b. sagt, dass ein Film ab 12 Jahren freigegeben ist. Was muss in den jungen Menschen passieren, dass man meint: „Jetzt bist du dafür bereit“? Welche Schritte muss man durchgemacht haben, damit man plötzlich etwas sehen darf/kann, das vorher nicht möglich gewesen ist. Ist es die „Abhärtung“ durch die Gesellschaft? Ist es eine „Vorgabe“ die meint, dass es einem Menschen in einem bestimmten Alter möglich macht, dass er plötzlich Sachen verkraften kann, die vorher sein zartes Gemüt zerstört hätte?

Ja es gibt Dinge, die man in jungen Jahren noch nicht wirklich verstehen kann. Viele komplexe Zusammenhänge die einem erst mit mehr Erfahrung klar werden, sind in jungen Jahren einfach nur verwirrend und machen Filme öd für junge Menschen. Nur dies wird in der Klassifizierung ja nicht berücksichtigt. Ich habe einige Filme, freigegeben ab z.b. 0/6 Jahren gesehen, die junge Menschen noch gar nicht durchschauen können.

Erwachsen sein

Was bedeutet das denn nun wirklich. Es bedeutet anscheinend, dass man nicht mehr so einfühlsam ist bzw. sein darf. Dass man alles ertragen muss, weil es ja „normal“ ist. Anerkennen dass

  • Kriege stattfinden
  • man dafür Militär braucht, um sich zu verteidigen
  • es böse Menschen gibt
  • es alles, was einem als Kind Angst gemacht hat, durchzuhalten gilt
  • man seine Pflichten, die vom Staat vorgegeben sind, erfüllt
  • man seine Arbeit brav verrichtet und auf eine Pension wartet (die man möglicherweise gar nicht mehr erhält)

Vielleicht gibt es einmal kein Geld mehr für eine Rente, denn dieses wird besser für Waffen, Politikergehälter, Subventionen, etc. verwendet. Die einzelnen Menschen sind nicht relevant, und das eingezahlte Geld (für die eigene Pension) ist besser anders verwendet. Und arbeiten bis zum körperlichen und/oder geistigen Ende. Dann ist alles im grünen Bereich und man ist „erwachsen“.

Kind sein

Als Kind hat man noch einen Gerechtigkeitssinn, hat man noch Mitgefühl, hat man noch unbegrenzte Liebe. Aus diesem Grund wird einem vieles verschwiegen, man wird angelogen, es wird einem eine Heile Welt vorgegaukelt. Kind sein bedeutet, dass man noch mit allen anderen gemeinsam leben will, dass man niemanden ausschließen will, dass man in allem das Gute sehen will. Bis…

Nennt man es „Aufwachen“?

Man bemerkt, dass man immer angelogen wurde, selbst von den Eltern. Man bemerkt, dass lügen „normal“ ist, dass die anderen Menschen nicht immer nur „gut“ sind, dass es Grenzen gibt die man einhalten muss, weil es andere so vorsehen, dass man um irgendwo zu leben unbedingt Geld braucht, und dass man dazu gezwungen ist Arbeiten zu verrichten, die oft nicht einmal wichtig sind, die dazu da sind um genau das alles Aufrecht zu erhalten, was man als Kind niemals haben wollte.

Einschlafen

Man fügt sich also immer mehr ein in ein System, das man gar nicht haben will. Schließlich sagen einem alle, dass es so sein muss, und dass wir noch Glück haben in so einem System leben zu können. Und wir arbeiten nun mit, um diesen tollen Standard mit zu festigen. Denn uns geht es gut, und wir sind dazu da ein Rädchen in diesem wunderbaren System zu sein. Ein System, das uns aber vielerlei Ängste (Strafen, Gefängnis, …) macht, wenn wir nicht das und das und das befolgen, unterstützen, anerkennen.

Und schon sind wir erwachsen. Und vielleicht wachen wir dazwischen auf, aber denken uns „alleine kann ich eh nichts ändern“ – und die Welt dreht sich weiter, so wie es die Reichen und Mächtigen dieses Planeten wünschen.

„Wann wirst du endlich erwachsen…“ – ein Aufruf zur Angepasstheit, zur Gleichgültigkeit, zum Sklavendasein? Wir sollten alle viel öfter glückliches Kind sein und Liebe verbreiten. Oder wahrscheinlich doch einfach Kind bleiben. Man sagt zum Glücklichsein nicht auch ohne Grund: die Welt mit Kinderaugen sehen, denn genauso könnte sie auch sein, und kein „aber“ sollte so eine Welt verhindern.